Hugo Erfurth

Portraits

EXHIBITION Sep 1 — Oct 4, 1986

Zum zehnjährigen Jubiläum ihres Bestehens zeigt die Rudolf Kicken Galerie eine Auswahl von Bildnissen Hugo Erfurths. Damit wird einer der namhaften Photographen der Zwanziger Jahre geehrt und zugleich auf eine Epoche verwiesen, die einen Schwerpunkt der Sammlung und Ausstellungstätigkeit der Galerie bildet. Hugo Erfurth, geboren am 14. Oktober 1874 in Halle, begann in seiner Jugend zu photographieren. 1892–1896 studierte er Malerei an der Kunstakademie in Dresden und machte gleichzeitig eine Lehre bei dem Hofphotographen Höffert in Dresden. 1896 übernahm er ein eigenes Studio; 1906–1934 führte er ein Atelier im Palais Lüttichau, das zu einem Treffpunkt des Dresdner Kulturlebens wurde. Erfurth unterrichtete an der Buchgewerbeakademie in Leipzig (bis 1914), war Mitglied des Deutschen Werkbundes (seit 1908) und Gründungsmitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (seit 1919). 1934–1943 hatte Erfurth ein Atelier in Köln, dann bis zu seinem Tod am 14. Februar 1948 in Gaienhofen am Bodensee. Erfurth, der als einer der bedeutendsten Portraitisten in der Geschichte der Photographie gilt, befreite sich nach und nach von den Traditionen der Atelierphotographie. Seine Portraits großer Künstler und führender Intellektueller - hauptsächlich in den zwanziger Jahren entstanden - sind durch die bildhafte Gesamterfassung der dargestellten Persöonlichkeiten charakterisiert. Mehr als Abbilder einer objektiven Realitat sind sie psychologisch einfühlsam und künstlerisch gestaltete Bildnisse.
Zur Ausstellung erscheint ein 100seitiger Jubiläumskatalog zum zehnjährigen Bestehen der Galerie.